Kunstkarten: Kubismus
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Die Malerei des Kubismus: Eine Revolution der Form und Perspektive
Der Kubismus, der in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts entstand, war eine der einflussreichsten und radikalsten Bewegungen der modernen Kunst. Diese Stilrichtung, die von Künstlern wie Pablo Picasso und Georges Braque initiiert wurde, brach mit traditionellen Darstellungsformen und führte neue Wege ein, die Wirklichkeit zu sehen und zu repräsentieren. In diesem Text werden die Ursprünge, Hauptvertreter, charakteristische Merkmale und der Einfluss des Kubismus auf die Kunstgeschichte beleuchtet.
Ursprung und Einflüsse
Der Kubismus entstand in Paris, dem damaligen Zentrum der Avantgarde, und wurde maßgeblich von den Arbeiten Paul Cézannes inspiriert. Cézanne hatte bereits begonnen, die Perspektive zu dekonstruieren und Objekte in geometrische Formen zu zerlegen, was den Weg für die kubistische Revolution ebnete. Auch die Kunst Afrikas und Ozeaniens, die für ihre abstrakten und vereinfachten Formen bekannt war, hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung des Kubismus.
Pablo Picasso und Georges Braque gelten als die Begründer des Kubismus. Ihre Zusammenarbeit begann um 1907 und führte zu einer intensiven Periode der künstlerischen Innovation. Ihr Ziel war es, die herkömmlichen Vorstellungen von Perspektive und Raumdarstellung zu hinterfragen und eine neue Art des Sehens zu entwickeln. Diese neue Ästhetik betonte die flache Bildfläche und stellte die Gleichzeitigkeit verschiedener Blickwinkel dar.
Hauptvertreter und Werke
Pablo Picasso war ein spanischer Maler und Bildhauer, dessen Werk „Les Demoiselles d’Avignon“ (1907) als bahnbrechend für den Kubismus gilt. Dieses Gemälde zeigt fünf nackte Frauen, deren Körper und Gesichter in scharfkantige, geometrische Formen zerlegt sind. Die Verwendung von flachen, ineinander verschachtelten Ebenen und die Verzerrung der Perspektive waren radikal und schockierten die zeitgenössische Kunstwelt. Picasso setzte seine kubistischen Experimente fort und schuf Werke wie „Ma Jolie“ (1911-1912), das eine abstrakte Darstellung seiner Geliebten zeigt.
Georges Braque war ein französischer Maler und Picassos enger Freund und Kollaborateur. Braques Werk „Violine und Krug“ (1910) ist ein exemplarisches Beispiel für den analytischen Kubismus, bei dem Objekte in eine Vielzahl von kleinen, flachen Fragmenten zerlegt und aus mehreren Blickwinkeln gleichzeitig dargestellt werden. Braque und Picasso arbeiteten so eng zusammen, dass ihre Gemälde in dieser Zeit oft schwer zu unterscheiden sind.
Juan Gris, ein weiterer bedeutender kubistischer Künstler, brachte Farbe und Klarheit in den Kubismus. Gris, ursprünglich aus Spanien, entwickelte seinen eigenen Stil, der sowohl die analytischen als auch die synthetischen Phasen des Kubismus beeinflusste. In Werken wie „Stillleben mit Gitarre“ (1913) kombinierte Gris klare, geometrische Formen mit leuchtenden Farben und einem Sinn für dekorative Komposition.
Charakteristische Merkmale
Die Malerei des Kubismus zeichnet sich durch mehrere charakteristische Merkmale aus:
Geometrische Zerlegung: Die zentrale Technik des Kubismus ist die Zerlegung von Objekten in geometrische Formen wie Würfel, Zylinder und Kugeln. Diese Technik ermöglicht es, das Objekt aus verschiedenen Blickwinkeln gleichzeitig darzustellen.
Flächigkeit: Im Gegensatz zur traditionellen Kunst, die die Illusion von Tiefe und Raum schafft, betont der Kubismus die Flächigkeit der Bildfläche. Die Perspektive wird oft bewusst verzerrt, um mehrere Ansichten gleichzeitig zu zeigen.
Analytischer Kubismus: Diese frühe Phase des Kubismus (1909-1912) konzentriert sich auf die Zerlegung von Objekten in fragmentierte, überlappende Ebenen. Die Farbpalette ist meist gedämpft und monochromatisch, um den Fokus auf die Struktur und Form zu legen.
Synthetischer Kubismus: Ab etwa 1912 entwickelten die Kubisten den synthetischen Kubismus, der eine Rückkehr zu klareren Formen und kräftigeren Farben darstellte. Diese Phase ist auch durch die Einführung von Collage-Techniken gekennzeichnet, bei denen Materialien wie Zeitungsausschnitte, Tapeten und Stoffe in die Gemälde integriert wurden.
Kubismus in Europa
Der Kubismus war eine internationale Bewegung und fand in verschiedenen Ländern unterschiedliche Ausprägungen. In Frankreich, dem Geburtsland des Kubismus, blühten neben Picasso und Braque auch Künstler wie Fernand Léger und Robert Delaunay auf. Léger entwickelte eine eigene Variante des Kubismus, die oft als „Tubismus“ bezeichnet wird, da er zylindrische Formen bevorzugte. Delaunay, bekannt für seine farbenfrohen und dynamischen Kompositionen, führte den Orphismus ein, eine Abwandlung des Kubismus, die sich auf Licht und Farbe konzentrierte. In Spanien fanden die kubistischen Ideen ebenfalls Anklang, insbesondere bei Künstlern wie Juan Gris und María Blanchard. Blanchard kombinierte kubistische Techniken mit expressiven Elementen, was ihren Werken eine besondere emotionale Tiefe verlieh. Der Kubismus beeinflusste auch die italienischen Futuristen wie Umberto Boccioni und Gino Severini. Die Futuristen adaptierten die kubistische Fragmentierung der Form, um Bewegung und Geschwindigkeit darzustellen, was ihre dynamischen und energiegeladenen Werke prägte.
Einfluss und Erbe
Der Kubismus hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Kunst und Kultur des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus. Die radikalen Ideen und Techniken des Kubismus legten den Grundstein für viele nachfolgende Strömungen und inspirierten Künstler weltweit.
Konstruktivismus und De Stijl: Der Kubismus beeinflusste stark den Konstruktivismus in Russland und die De Stijl-Bewegung in den Niederlanden. Beide Strömungen übernahmen die geometrische Abstraktion und die Betonung der Flächigkeit, um neue visuelle Sprachen zu entwickeln.
Abstrakter Expressionismus: Der Einfluss des Kubismus ist auch im Abstrakten Expressionismus spürbar, insbesondere bei Künstlern wie Jackson Pollock und Willem de Kooning. Die kubistische Idee der Zerlegung und Re-Konstruktion von Form fand in den gestischen und expressiven Techniken des Abstrakten Expressionismus eine neue Anwendung.
Zeitgenössische Kunst: In der zeitgenössischen Kunst bleibt der Einfluss des Kubismus stark präsent. Künstler wie David Hockney und Jasper Johns haben kubistische Techniken und Ideen in ihre Arbeiten integriert, um neue Perspektiven und Bedeutungen zu erforschen.
Architektur und Design: Der Kubismus beeinflusste nicht nur die Malerei, sondern auch die Architektur und das Design. Die klaren, geometrischen Formen und die Betonung der Struktur sind in vielen modernen Gebäuden und Designs zu finden. Architekten wie Le Corbusier und Walter Gropius adaptierten kubistische Prinzipien in ihren Entwürfen, was zur Entwicklung des Internationalen Stils beitrug.
Insgesamt bleibt die Malerei des Kubismus eine revolutionäre Kraft in der Kunstgeschichte. Die Bewegung veränderte grundlegend, wie Künstler die Welt sehen und darstellen, und schuf eine neue visuelle Sprache, die die Grenzen der traditionellen Kunst sprengte. Die Werke der kubistischen Künstler sind nicht nur Ausdruck ihrer Zeit, sondern auch zeitlose Erkundungen von Form, Perspektive und Raum. Der Kubismus hat die Kunstwelt nachhaltig beeinflusst und bleibt ein wesentlicher Bezugspunkt für Künstler und Kunstliebhaber weltweit.